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Beitragsfreie Kita? Alle wollen, aber stimmen nicht zu!

28.09.2016 | Andere

Kita: Alle wollen bessere Betreuungsschlüssel, alle wollen Beiträge senken – Doch im Landtag lehnen SPD, Linke, CDU und Grüne unseren Antrag ab

Iris Schülzke machte in ihrer Rede noch einmal deutlich, dass der Personalschlüssel der Kitas in Brandenburg bundesweit einer der schlechtesten ist. Er muss verbessert werden, zumal die Schlüssel Makulatur sind: Sie sind auf eine Betreuungsszeit von 6 Stunden berechnet, meist wird aber 10 bis 12 Stunden betreut. Dies bedeutet, dass in den Kitas nur die Hälfte dessen finanziert wird, was tatsächlich geleistet wird. 

Zudem sind die extrem unterschiedlichen, teilweise viel zu hohen Beiträge in vielen Kommunen unsozial und für die Bürger nicht nachvollziehbar. Man muss die Familien entlasten. Im Ausschuss sollte man den Antrag im Detail besprechen.

Doch für die SPD ist wieder nichts finanzierbar, was nicht aus der eigenen Feder kommt. Sie lehnte den Antrag von Grund auf ab. Die CDU ist zwar für wünschenswerte Verbesserungen, doch man gebe nicht die notwendige Zeit, es umzusetzen. Zudem sei es zu teuer. Somit lehnen SPD und CDU das Vorhaben als unbezahlbar ab, obwohl eben jene beide Parteien die Beitragsfreiheit in Berlin für 2018 beschlossen haben. Dort ist das „Unmögliche“ irgendwie möglich – trotz höherer Schulden und höherer Arbeitslosigkeit.

Die Linke wirft uns hingegen vor, ihnen „hinterherzurennen“, was besonders grotesk ist angesichts der Tatsache, dass die Linke zur Beitragssenkung im Landtag nie einen Antrag stellte. Stattdessen tauchte ihre Forderung erstmals in der Öffentlichkeit auf, nachdem sie 2015 einen unserer Anträge abgelehnt hatte. Wir stellten unseren Antrag am 20.09.2016. Erst eine Woche später, am 26.09.2016 gab Rot-Rot die Entscheidung bekannt, das letzte Kita-Jahr beitragsfrei zu machen. Es liegt nahe, dass dies eine Reaktion auf unseren gestellten Antrag war. Die Frage ist also, wer hier wem hinterherläuft. Interessant ist, dass die Beitragsfreiheit des letzten Jahres für Rot-Rot offensichtlich finanziell kein Problem ist, solange der Vorschlag aus den eigenen Reihen kommt. Unser entsprechender Vorschlag ist hingegen unbezahlbar und daher abzulehnen. Die AfD wollte quasi auf unseren Kita-Antrag mit aufspringen, forderte aber mit einem Entschließungsantrag lediglich eine deutlich höhere einheitliche Gebühr, als von uns gefordert.

Minister Baaske (SPD) nannte unseren Antrag völlig „unsozial“. Begründung: Die übergangsweisen pauschalen Beiträge (50 bzw. 35 Euro pro Monat) könnten für Geringverdiener unter Umständen höher sein als die bisherige Lösung. Dass diese Beiträge dann schrittweise abgeschafft werden? Egal. Dass SEINE SPD diese „unsoziale“ Entscheidung zur Abschaffung der Beiträge in Berlin gemacht hat? Auch egal. Dass es SEINE eigene Lebensgefährtin ist, die am lautstärksten eine bessere Kita-Betreuung in Brandenburg fordert? Erst recht egal! Anträge sind für die rot-rote Regierung in Brandenburg immer dann schlecht, wenn sie nicht aus der Feder von Rot-Rot kommen. Vorwände zur Ablehnung finden sich immer – wie schon 2015, als unser Antrag auf eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels abgelehnt wurde ebenso wie unser Antrag, die Gehälter der Kita-Erzieherinnen zu verbessern, um den Arbeitsplatz attraktiver zu machen und dem Personalmangel entgegenzuwirken.

Einführende Rede Iris Schülzke

Kurzintervention Christoph Schulze

Abschließende Rede Iris Schülzke

 

Unsere Redebeiträge im Landtag zu unseren Anträgen auf Verbesserung des Kita-Betreuungsschlüssels 2015:

Kurzum: Alle finden die Ziele toll, doch jeder findet Ausreden, warum ihm das Thema nicht wichtig genug ist, um an anderen Stellen Geld einzusparen oder auch nur im Ausschuss unseren Antrag zu besprechen. Der Antrag wird mehrheitlich von SPD, Linken, CDU und Grünen abgelehnt. Damit wird man wohl noch etwas warten müssen, bis Rot-Rot mit genau diesen Vorschlägen kommt und sie als eigene ausgibt … Vielleicht als Wahlversprechen 2019? Wir werden jedenfalls nicht locker lassen, die Situation in den Kitas zu verbessern und die Beiträge für die Eltern zu reduzieren. Denn „unbezahlbar“ ist das nicht: Vier beitragsfreie Jahre in Brandenburg kosten etwa 160 Mio. Euro im Jahr, nur etwa 1,3 % des Gesamtetats des Landes Brandenburg. Das Aufrechterhalten der BER-Baustelle kostet hingegen 350 Mio. Euro im Jahr …

Antrag: Faire Bedingungen für die Kinder in Tagesstätten – Personalschlüssel sind sofort zu verbessern, und Elternbeiträge müssen umgehend abgesenkt werden.

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