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"Genervt von Windmühlenflut"

15.06.2017 | Windkraft

Debatte in Dahme/Mark: Iris Schülzke warnt vor Gesundheitsgefahren durch Lärm und Infraschall von Windkraftanlagen, Minister macht Versprechen

Etwa 100 Windkraftanlagen drehen sich vor den Toren von Kemlitz und rauben den Bewohnern regelmäßig den Schlaf. Besserung ist nicht in Sicht, statt dessen sollen drei Riesen-Windräder noch näher am Ort errichtet werden. 

Im benachbarten Pitschen-Pickel fand am 13. Juni eine öffentliche Diskussion statt. Teilnehmer waren unter anderem die Landtagsabgeordnete Iris Schülzke (BVB / FREIE WÄHLER) und dem Minister für Justiz und Verbraucherschutz Stefan Ludwig (Linke). Betroffene Bewohner – vertreten unter anderem von Ortsvorsteherin Renate Kalweit – machten ihrem Unmut Luft. Und benannten klar die Schuldigen für das Problem: Die rot-rote Landesregierung, die vor zwei Jahren die von BVB / FREIE WÄHLER beantragte Einführung der 10H-Abstandsregelung verhindert hatte.

Iris Schülzke (BVB / FREIE WÄHLER) betonte, dass nicht nur vom bewusst hörbaren Lärm, sondern auch vom Infraschall eine Gefahr ausgeht. Bisher sei dies nur als Spinnerei abgetan worden, rückt jetzt jedoch in den Blickpunkt der wissenschaftlichen Betrachtung und wird auch vom Umweltbundesamt ernst genommen.

Kritik gab es auch am stets vorgebrachten Argument, dass die Gemeinden über die Gewerbesteuern von den Windkraftanlagen profitieren würden. Tatsächlich erzeugten jede Anlage im Schnitt pro Jahr nur 700 Euro Einnahmen für die Gemeinde, so der Bürgermeister von Heideblick, Frank Deutschmann (Parteilos). Von den gewaltigen Subventionssummen – pro Windrad mehrere hunderttausend Euro im Jahr – kommt also so gut wie nichts bei denjenigen an, die unter den Anlagen zu leiden haben. Selbst die Ausgleichsmaßnahmen für abgeholzte Wälder oder zerstörte Biotope werden zumeist irgendwo im Land eingesetzt – aber in den seltensten Fällen in der Nähe der Betroffenen.

Um nachts wieder schlafen zu können forderten die Bürger die Abschaltung der Anlagen zwischen 22:00 und 6:00 Uhr. Minister Ludwig (Linke) meine, er „nehme den Vorschlag mit“ und gelobte Besserung. Unter anderem sollen auch die Ergebnisse der Schallmessungen zukünftig öffentlich einsehbar sein. Wir werden ihm in Potsdam auf die Finger schauen und darüber berichten, was aus seinen Ankündigungen wird.

Bild: Das von der Landtagsgruppe BVB / FREIE WÄHLER veranstaltete Fachgespräch Infraschall vom 25.04.2017

Presseecho:
Genervt von Windmühlenflut – Lausitzer Rundschau 15.06.2017

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