Nach der 5. Berliner Klimaschutzkonferenz berichtet Dr. Helmut Pöltelt von der 10. Internationalen Klima- und Energiekonferenz in Berlin
Im November fand die einwöchige Weltklimakonferenz in Marrakesch statt, bei der sich zahllose Politiker versammelten, um am Ende keine Ergebnisse zu liefern. Gleichzeitig fand am 11. und 12. November 2016 in Berlin die 10. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK) statt. Sie war ein Gegenbild zu Marrakesch, denn in Berlin versammelten sich namhafte Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Portugal, Norwegen, Frankreich, Italien und den USA, um sich zum Stand der Erforschung des permanenten Klimawandels auszutauschen. Dazu wurden 14 interessante und hochaktuelle wissenschaftliche Vorträge gehalten, die einige der gängigen Theorien in Frage stellen.
Im Mittelpunkt des Klimateils der Konferenz stand die wissenschaftliche Diskussion über die natürlichen Klimaeinflüsse von Sonnenmagnetfeld und kosmischen Strahlungseinflüssen auf der einen und des anthropogenen CO2 auf der anderen Seite. An zwei Konferenztagen wurde das sogenannte „Al Gore“-Experiment von drei norwegischen Forschern der Universität Oslo unter Leitung des Physikers Prof. em. Jan-Erik Solheim durchgeführt. Es war die Treibhauswirkung des CO2 zu messen. Das hatte bereits einmal im Jahr 1909 R.Wood in den USA getan.
Die bekannte Tatsache, dass es in Treibhäusern wärmer ist als „nebenan“, wird auch regelmäßig als Erklärung des globalen Treibhauseffektes herangezogen. Die gängige Theorie erklärt die Erwärmung eines Treibhauses mit der unterschiedlichen Durchlässigkeit des Glases für bestimmte Wellenlängen. Das eintreffende sichtbare Licht der Sonne kann das Glas durchdringen. Die Energie des Lichts wird auf dem Boden des Treibhauses absorbiert und in Wärme umgewandelt. Nun emittiert der Boden infrarote Strahlung, für die das Glas undurchlässig ist. Die Energie kann nicht entweichen und ist im Treibhaus „gefangen“. Somit erwärmt sich – laut dieser Theorie – das Treibhaus.
Doch Prof. em. Jan-Erik Solheim wies mit seinem Versuch nach, dass die Erwärmung eines Treibhauses praktisch nicht von der Rückhaltung infraroter (Wärme-)Strahlung durch die Glasscheiben des Treibhauses abhängt. Der vom Sonnenlicht erwärmte Boden gibt seine Wärme vor allem an die Luft ab. Wird nun die erwärmte Luft durch eine Glasscheibe am Aufsteigen gehindert, kann die Energie nicht durch Konvektion abtransportiert werden. Die erwärmte Luft bleibt im Treibhaus und erwärmt sich weiter. Fazit seines Experiments: Dominierende Ursache für die Erwärmung von Treibhäusern ist nicht die Änderung der Strahlungsbilanz, sondern die Unterdrückung der Konvektion durch die Glasscheiben. Das zur Erklärung des „Treibhauseffekts“ herangezogene Treibhaus erwärmt sich also gar nicht über den „Treibhauseffekt“. (Hinweis: Zudem verdunstet unter realen Umständen am Boden Wasser, was ebenfalls kühlend wirkt. Das Glas verhindert das Entweichen des Wasserdampfes. Dies steigert die Luftfeuchte im Treibhaus auf 100 % und verhindert so eine weitere Verdunstung und damit Abkühlung. Dies verstärkt den Effekt der unterdrückten Konvektion noch.)
Ein weiterer Versuch diente zur Klärung der Frage, ob mehr CO2 im Glaskasten (bei sonst gleichen Versuchsbedingungen) zu mehr Erwärmung führt. Zum Erstaunen der Versuchsbeobachter musste die Frage verneint werden, zumindest für diese Versuchsanordnung. Im Vergleich eines Kastens mit normaler Luft zu einem Kasten mit 100 % CO2 blieb die Erwärmung – bei sonst identischen Bedingungen – unter der des mit Luft gefüllten Kastens.
Prof. Dr. Horst Lüdecke (EIKE) präsentierte die jüngsten Forschungsergebnisse zu Klimazyklen. Die Analyse des Klimas über 130 Mio. Jahre zeigte Zyklen von Erwärmung und Abkühlung über ca. 1000, 500, 200 und 65 Jahre. Am charakteristischsten ist der 200-Jahres-Zyklus. Allen Zyklen ist gemeinsam, dass die Abweichung von den ermittelten Globaltemperaturen plus/minus 2 Grad nie überschritten wurde. Das bedeutet, dass aus seiner Sicht die sogenannte 2-Grad-Zielstellung völlig unsinnig ist. Eine Grundthese zum Klimaschutz wäre damit widerlegt.
Couragiert war der Auftritt von Dr. Philipp Lengsfeld, Physiker, Mitglied der CDU-Bundestagsfraktion und Mitglied des Forschungsausschusses des Deutschen Bundestages, über die Zusammenhänge von Freiheit, Demokratie und Wettbewerb in Politik und Wissenschaft. Er mahnte die vorurteilslose Sachdiskussion über den Klimawandel und seine Ursachen an und erhielt dafür viel Beifall.
Ein weiterer Höhepunkt der Konferenz waren die Ausführungen von Prof. Dr. Marcus C. Kerber von der TU Berlin (siehe Bild). Er analysierte die Verzahnung und Etablierung deutscher grüner Klimalobbyisten in Brüssel, die sich daraus ergebenden EU-Gesetze und -Vorschriften, die den EU-Verträgen zuwiderlaufenden Kompetenzanmaßungen dieser Gruppierung und die Konsequenzen für die eigene Wirtschaft. Er hält eine massive Kehrtwendung der deutschen Politik für notwendig, um dem Brüsseler „Grün-Filz“ beizukommen. Dass sich die betroffenen deutschen Unternehmen widerstands- und willenlos der grünen Zerstörung unterwerfen, die sie schließlich selber zu vernichten trachtet, konnte sich auch der Referent nicht erklären.
Über Skype gab es eine TV-Liveschaltung mit Myron Ebell als Direktor des US-Thinkthanks Competitive Enterprise Institute in Washington DC. Er ist vom neuen US-Präsidenten, Donald Trump, mit der Umwandlung der US-Umweltbehörde EPA beauftragt. Er erläuterte die Grundzüge der von Trump beabsichtigten Klimapolitikwende und bekam dafür aus Berlin herzlichen Beifall. Die Konferenzteilnehmer konnten Fragen stellen, die live beantwortet wurden.
Auf dem Hintergrund der Ergebnisse und Aussagen der 10. IKEK sehe ich die stärkere Fokussierung von BVB / FREIE WÄHLER auf Umwelt- und Naturschutz, anstelle von rücksichtslosem vermeidlichem Klimaschutz, für notwendig an. Dazu sind offene Sachdiskussionen erforderlich.
Dr. Helmut Pöltelt
Landespolitischer Sprecher Energieversorgung der BVB / FREIEN WÄHLER