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Woidkes Energiemärchenstunde: Woher die Tesla-Gigafactory ihre Energie bekommt

08.01.2020 | Energieversorgung, Umwelt, Wirtschaft

BVB / FREIE WÄHLER kritisiert die Behauptungen von Ministerpräsident Woidke zu den Gründen der Tesla-Ansiedlung und warnt vor einer Verklärung der Brandenburger Windkraft.

Brandenburgs Ministerpräsident hatte vor der Wahl die hohen Strompreise offen als anzugehendes Problem benannt. Immerhin haben wir in Deutschland für private Verbraucher die höchsten Strompreise Europas. Und die dritthöchsten Industriestrompreise Europas – nach Zypern und Italien. Innerhalb Deutschlands ist Brandenburg bei den Preisen dabei sogar noch an der Spitze, was der Regierungschef mehrfach selbst kritisierte.

Doch seit der Wahl wird das Problem totgeschwiegen. Stattdessen erklärt der Ministerpräsident seit Wochen, dass Tesla und Co vor allem wegen der Erneuerbaren in Brandenburg seien. Wenn man Woidke zuhört, scheint der Industrie der Preis des Stroms inzwischen egal zu sein. Hauptsache der Strom ist erneuerbar! Doch offensichtlich meiden selbst die vom Ministerpräsidenten als Beispiele aufgeführten Unternehmen gezielt die Verwendung des teuren Stroms, der als angeblicher Standortfaktor angepriesen wird. So hat Tesla für seine Gigafactory in Grünheide inzwischen die konkreten Planungen vorgelegt. Im Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung wird darin unter Punkt 3.2.1. ein Bedarf an 109 MW an Elektroenergie angekündigt. Weit weniger als erwartet. Doch gleichzeitig wird ein Bedarf an 16.000 m³ Erdgas angekündigt – pro Stunde! Bei einem Brennwert von 11 kWh/m³ – wie für das Erdgas in diesen Leitungen üblich – entspricht dies einem Energiestrom von 176 MW.

Tesla wird also über 60% seines Energiebedarfs nicht aus dem vom Ministerpräsidenten so gelobten und angeblich standortentscheidenden Ökostrom decken. Sondern aus Erdgas, weil dieses deutlich günstiger ist. Nicht umsonst wurde wohl mit Grünheide ein Standort gewählt, bei dem kaum 3 km vom Eingangstor entfernt gleich 3 Gaspipelines verlaufen: JAGAL, OPAL und EUGAL. Wobei sich letztere noch im Bau befindet, aber noch vor der Gigafactory fertiggestellt wird. Es ist anzunehmen, dass ein kurzer Abzweig zur Gigafactory geplant wird und dem Ministerpräsidenten dies nicht verborgen blieb, als er das Märchen von der Anziehungskraft der teuren Erneuerbaren auftischte.

BVB / FREIE WÄHLER fordert eine wirtschaftlich und energiepolitisch ehrliche Debatte betreffend die Ansiedlung von Tesla unter Vermeidung von idealisierenden, mitunter ideologisch getriebenen Schönfärbereien.

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