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RKI zweifelt an Inzidenz als Risiko-Indikator

13.07.2021 | Gesundheit

Selbst hohe Corona-Inzidenzen führen im Vergleich zur Welle um den Jahreswechsel kaum noch zu überfüllten Krankenhäusern oder Todesfällen. Bereits im April hatten wir auf dieses Phänomen hingewiesen. Und im Juni den einseitigen Blick auf die Inzidenz als unsinnig kritisiert.
 
Was auch immer die Ursachen sind: Die Inzidenz wird als Risiko-Indikator immer unbrauchbarer. Die Infizierten müssen immer seltener ins Krankenhaus und sterben auch erheblich seltener. Entsprechend kann das Gesundheitssystem heute deutlich höhere Inzidenzen verkraften. Die COVID19Mortalität in Großbritannien ist bei einer Inzidenzen von über 200 ähnlich hoch wie in Deutschland bei einer Inzidenz unter 10.
 
Eigentlich müssten also die Inzidenz-Grenzwerte ständig angepasst werden. Wobei unklar ist, wie der Anpassungsfaktor aussieht, wenn man nicht mal den Anteil der einzelnen Ursachen kennt. Besser wäre es, die Inzidenz als „Maß aller Dinge“ abzuschaffen oder wenigstens zu ergänzen. Etwa mit einem Risiko-Indikator, der direkt die Situation im Gesundheitswesen darstellt.
 
Das sieht inzwischen auch das RKI so: Die Belegung der Krankenhäuser soll ein neuer Faktor werden, der bestimmt, wann welche Maßnahmen greifen. So sollen überzogene Maßnahmen wie in der „Dritten Welle“ vermieden werden. Hoffen wir, dass sich dies durchsetzt. Denn die Inzidenzen steigen wieder – doch so lange das die Krankenhäuser nicht überlastet und die Zahl der Todesfälle extrem niedrig bleibt, ist das aus unserer Sicht kein Grund für einen neuerlichen Lockdown.

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