Die Landesregierung schweigt weiter zur Frage, wie die Wasser- und Abwasserversorgung erfolgen soll. Nicht einmal eine Mündliche Anfrage unseres Landtagsabgeordneten Dr. Philip Zeschmann im Landtag konnte das ändern. Vom örtlichen Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) kommen jedoch in einem RBB-Interview neue Informationen:
Für die erste Ausbaustufe der Gigafactory könne man die Wasserversorgung noch mit Grundwasser vor Ort sicherstellen. Jedoch sind hierfür erhebliche Investitionen in die Wasserwerke und eine Ausweitung der erlaubten Fördermenge notwendig.
Spätestens bei der zweiten Ausbaustufe wird aber kein Weg um eine Fernleitung führen. Diese soll laut WSE jedoch nicht wie von uns vorgeschlagen zum nur 11 km entfernten Wasserwerk Friedrichshagen führen. Stattdessen ist ein Anschluss an einen Grundwasserkörper 60 km entfernt „südlich von Frankfurt (Oder)“ im Gespräch, so der RBB.
Dies würde auf die Grundwasservorkommen in der Umgebung von Siehdichum (Amt Schlaubetal) hindeuten. Die Hintergründe für diesen Vorschlag mit „sehr langer Leitung“ wurden nicht erläutert. Für die Grundwasservorkommen der Region Grünheide wäre es auf jeden Fall eine Entlastung, wenn ein weniger genutztes Grundwasservorkommen in größerer Entfernung genutzt wird. Vermutlich will Tesla ohnehin möglichst wenig teures, aufbereitetes Trinkwasser verwenden und gibt sich mit einfachem Grundwasser zufrieden. Der Großteil des benötigten Wassers soll laut UVP-Bericht ohnehin nur für Kühlzwecke verwendet werden und muss daher keine Trinkwasserqualität haben.
Für die Abwasserentsorgung im Klärwerk Münchehofe muss binnen 1 1/2 Jahren eine 15 km lange Leitung gebaut werden.
Der WSE hat damit in einem Interview mehr Informationen zu den Planungen in Sachen Wasser geliefert, als die Landesregierung nach mehreren Fragen in den Ausschüssen, einer schriftlichen Anfrage und einer mündlichen Anfrage.
Mündliche Anfrage unseres Landtagsabgeordneten Dr. Philip Zeschmann im Landtag