2. Bildung und Kultur
Bildungspolitik
Wissen und Erfolg sind Pfeiler einer Gesellschaft!
Wir fordern mehr Kontinuität im Bildungswesen.
Wir treten ein für eine effiziente und umfassende Bildung in Schulen ohne hemmende Verordnungen und mehr Eigenständigkeit in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit bei gleichem Bildungsziel auf Basis eines einheitlichen Lehrplanes. Auf diese Weise können gleichartige Schulabschlüsse an unterschiedlich ausgerichteten Schulen erzielt werden, die dann als gleichwertig zu betrachten sind.
Wir fordern weiterhin eine bedarfsgerechte Ausbildung und eine verstärkte, fachgerechte Festeinstellung von Lehrern.
Bereits im Kindergarten und besonders im Vorschulalter der Kinder muss die Erziehung so gestaltet werden, dass die im Spiel entstandenen Erfahrungen zu neuen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten führen. Und schon jetzt müssen die Kinder das Lernen lernen und erfahren, dass Lernen Spaß macht.
In der Grundschule müssen bereits die Themen Gesundheit, gesunde Ernährung und Bewegung behandelt werden.
Wir setzen uns ein für die Erhaltung und Förderung unterschiedlicher Schulformen mit einem vielfältigen Angebot und einem Mindeststandard, welcher Lernbehinderten, Körperbehinderten und Hochbegabten gleichermaßen gerecht wird. Auch Schulen im ländlichen Raum müssen in ausreichender Dichte erhalten bleiben. Zudem setzen wir uns für Lernmittelfreiheit ein.
BVB / FREIE WÄHLER steht für einen Ausbau des Schulsports ein, der an Brandenburger Schulen teilweise vernachlässigt wird. Ohne ausgiebigen und intensiven Sport ist die Entwicklung der Heranwachsenden mit erheblichen Gesundheitsrisiken und Motivationsproblemen verbunden. Wir fordern deshalb ein landesweites Konzept für den Schulsport, ohne Ausfallstunden und mit ganzheitlichen sportlichen Ansätzen zur umfassenden sportlichen Ertüchtigung. Dabei müssen Koordination, Geschicklichkeit, Gymnastik, Kondition, Feinmotorik mit den Kindern gezielt erarbeitet werden.
Jugendliche müssen vor der Aufnahme einer Berufsausbildung fachgerecht beraten werden, um erfolgreich einen Abschluss zu erreichen. Danach muss ein lebenslanges Lernen durch Erfahrungen und Nutzung zusätzlicher Ausbildungskurse erfolgen.
BVB / FREIE WÄHLER fordert einen Verzicht auf die länderpolitischen Interessen im Bildungssektor.Bildung ist zwar eine Länderaufgabe, muss aber aufgrund der von den Bürgern geforderten Flexibilität und Mobilität auch nationalen Vergleichsstandards zugänglich sein. Wir fordern deshalb entsprechende Initiativen des Landes Brandenburg im Bundesrat und in der Kultusministerkonferenz für eine bundeseinheitliche Bildungspolitik mit einheitlichen Lehrplänen und gleichwertigen Schulabschlüssen verschiedener Schulen sowie zur Aufhebung des Kooperationsverbots bei Bildungsbereich zwischen dem Bund und den Ländern. Dabei könnten auch Einsparungspotenziale im Landeshaushalt erschlossen werden.
Migrationspolitik
Die Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen / Freie Wähler stehen für eine von Respekt und Miteinander getragene Migrationspolitik. In den vergangenen Jahren wurden bereits wichtige Schritte auf diesem Gebiet im Land Brandenburg unternommen. Zugleich sehen wir noch viele Chancen, Brandenburg zu einem modernen, den Wert der Vielfalt schätzenden Land zu entwickeln.
Deshalb fordern wir eine bessere Unterstützung von Menschen mit Migrationsgeschichte. Im Arbeitsmarktbereich gilt es diese Menschen auch auszubilden und Stellen bereit zu stellen, auf denen interkulturelle Kompetenz gefragt ist und honoriert wird. Deutschsprachkurse sind flächendeckend, kostengünstig anzubieten. So kann auch dem Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen begegnet werden.
Zugleich sind die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, andere Sprachen in noch größerem Umfang zu erlernen.
Die Verbesserung der sozialen Situation der Menschen mit ausländischem Pass ist uns wichtig. Wir setzen uns für die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft ein. Die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ist ebenbürtig zu ermöglichen. Wir werben für die Einrichtung kultureller Zentren zur Förderung des Dialogs. Durch lokale Stätten der Begegnung können sich die unterschiedlichen Kulturen und Traditionen kennen lernen und befruchten.
Angesichts der wachsenden Zahl von Asylsuchenden sind Land und Kommunen gefragt. Hier fordern wir zum einen eine schnellere Bearbeitung von Asylanträgen, um Abschiebungen nach jahrelangem Aufenthalt zu vermeiden und werben wir für eine gemeinsame Kraftanstrengung zum Ausbau der dezentralen Unterbringung in Wohnungen. Bis dahin sind die bestehenden Asylbewerberheime in einen besseren Zustand zu versetzen, der ein würdiges Leben ermöglicht. Dazu und zu einer frühzeitigen und besseren Integration könnte auch ein Recht auf Arbeit für diese Menschen beitragen.
Wichtig ist zugleich die Verteidigung der religiösen Toleranz. Gemeinsam mit den Bürgern müssen Anstrengungen unternommen werden, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellen und Aufwiegelungen zum Hass konsequent entgegentreten. Hierzu sollten bereits in der Schule die Grundlagen gelegt werden. In den Unterricht müssen interdisziplinäre Elemente der Kultursensibilität und Toleranz einfließen.
BVB / FREIE WÄHLER fordert ein aktiveres Wirken der sog. Härtefallkommissionen zur Verhinderung von Abschiebungen. Zudem sind die Wohn- und Lebensverhältnisse in Asylbewerberheimen schnellstmöglich zu verbessern.
Das Wahlrecht ist allen Menschen mit Lebensmittelpunkt in unserem Bundesland zu gewähren. Auch Migrantinnen und Migranten sollten das Recht haben, ihr Umfeld aktiv mitzugestalten. Daher sollen sie auch eine Stimme bei den Kommunal- und Landtagswahlen bekommen.
Kulturpolitik
BVB / FREIE WÄHLER spricht sich gegen die sich in den letzten Jahren abzeichnende Kürzung der Förderungsmittel und die dadurch resultierende Umwälzung der Kosten auf die Familien aus. Kindern den Unterricht an einer Musikschule zu ermöglichen, darf kein Luxusgut werden. Dabei sind die Talentförderung und die Grundbedarfsdeckung in einen sinnvollen Einklang zu bringen. Parallel dazu ist die Errichtung einer Musikhochschule zu prüfen.
Kulturelle Angebote gehören zur Daseinsvorsorge. Statt einer Konzentration auf Projekte in der Landeshauptstadt sind die Fördermittel zur flächendeckenden Versorgung des Landes zu verwenden. Bürgern der berlinnahen Regionen soll die Nutzung der umfangreichen Berliner Kulturangebote erleichtert werden. Ein landesweites Museums- und Theaterkonzept ist zu entwickeln, um allen Brandenburgern kulturelle Güter dauerhaft nahebringen zu können.
Gelebte Demokratie und Transparenz ist die Basis erfolgreicher Kulturpolitik, denn die öffentliche Hand ist einer der wichtigsten Förderer der Kultur. Wir fordern die Errichtung eines Landeskulturbeirates, der die Aufgabe hat, das Land Branden
burg in Fragen zur Kulturpolitik zu beraten. Außerdem würde dieser für die Koordinierung der kulturellen Bildungspolitik und die Erarbeitung von Konzepten zuständig sein und gemeinsam mit den staatlichen Kulturstiftungen und anderen Akteuren kulturelle Projekte durchführen. Der Beirat soll das Bindeglied zwischen den Künstlern und der Politik sein.
Wir unterstützen die Mit- und Selbstbestimmungsrechte in Kultur und Bildung der Sorben und Wenden.
Sportpolitik
BVB /Freie Wähler wird sich nach der Wahl für die Auflage eines Förderprogramms zur angemessenen Unterstützung eines Baus von Sportanlagen einsetzen.
Der freie Zugang zu öffentlichen und öffentlich geförderten Sportgeländen und Sportstätten sollte allen Sportlern garantiert werden, solange der Normalbetrieb es zulässt und keine Schäden oder Beeinträchtigung zu befürchten sind.