Risiken des Impfstoffs, Fortschritt des Impfprogramms und die aktuelle Situation in Brandenburg
Die Befürchtung tödlicher Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs hat sich nicht bestätigt. Zwar schlug ein Bericht aus Norwegen Wellen, wo 23 Patienten nach der Impfung gestorben sind. Unter den Tisch fielen dabei oft, dass Norwegen wie viele andere Länder zuerst die Gruppen mit dem höchsten Risiko impfte. Dabei handelte es sich in Norwegen um 43.000 Patienten im Alter von 75 aufwärts, die aufgrund bereits vorhandener gesundheitlicher Probleme in Pflegeeinrichtungen untergebracht waren. Entsprechend war schon rein statistisch damit zu rechnen, dass einige gesundheitlich schwer angeschlagene Patienten im Zeitraum nach der Impfung an Altersschwäche oder ihren Vorerkrankungen sterben würden. Schon die körperliche Belastung einer Impfung kann dies beschleunigen, ohne dass der Impfstoff an sich tödlich ist.
Entgegen vielen Berichten setzte das Norwegische Gesundheitsministerium die Impfungen daher fort. Jedoch wurden die Impfanweisungen geändert: Bei Patenten in sehr schlechtem Gesundheitszustand und mit entsprechend geringer fernerer Lebenserwartung sollen nun die Ärzte selbst entscheiden, ob die Impfung ein größeres Risiko darstellt als die Möglichkeit einer zukünftigen Corona-Infektion. Eine anschließende Untersuchung an den Toten konnte zudem keine Verbindung der Todesfälle zur den Impfungen feststellen.
Immunisierung ist der einzige plausible Weg, die Krise zu beenden. Impfung ist dabei gegenüber Massenansteckung des Großteils der Bevölkerung der wünschenswertere Weg. Schließlich würde letzteres vor allem unter Älteren und Vorerkrankten deutschlandweit zu zigtausenden, vielleicht hunderttausenden Toten führen.
Doch noch immer hinkt Deutschland bei den Impfungen im internationalen Vergleich hinterher. Vor allem Nicht-EU-Industriestaaten liegen zumeist weit vor uns. Spitzenreiter Israel hat inzwischen fast 40% der Bevölkerung geimpft. Dort beginnt man inzwischen mit der Impfung von Jugendlichen, während hinzulande selbst die 80-Jähreigen noch darauf warten. Doch auch Großbritannien mit über 9% und die USA mit fast 6% liegen weit über Deutschlands mageren 1,9%.
Eine Ursache: Die Bestellung der Impfstoffe wurde der EU überlassen, die dies unter Leitung von Ursula von der Leyen gründlich vermurkst hat. Andere Staaten bestellten bereits im Sommer ausreichend Impfstoff, von der EU kam erst im November eine Bestellung. Und die war zu klein. Zwar standen für die Überwindung der Corona-Krise 750 Milliarden Euro zur Verfügung, doch wurde das Budget für den Biontech-Impfstoff ohne plausiblen Grund auf 2,4 Milliarden Euro beschränkt. Statt mit relativ wenig Geld das Problem zu beenden verteilt man lieber viel Geld für die Kosten eines unnötig in die Länge gezogenen Lockdowns.
Doch an den fehlenden Impfdosen allein liegt es nicht. Auch innerhalb der EU liegt Deutschland weit abgeschlagen. Dänemark, Slowenien, Spanien, Portugal, Litauen und Italien liegen allesamt vor Deutschland. Inzwischen ist man unter führenden Politikern dazu übergegangen, das Problem zu beschönigen und mit Ausreden wegzuwischen.
Einziger Lichtblick für Brandenburg: Nach massiver Kritik im Landtag – auch durch unsere Landtagsfraktion – wurde das Impfprogramm des Landes beschleunigt. Zumindest im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegen wir nicht mehr unter den Schlusslichtern. Sondern sind nach Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz inzwischen deutschlandweit auf Platz 4 in Sachen Impfquote.
Der Lockdown wurde derweil deutschlandweit verlängert. Verschärfungen beschränkten sich größtenteils auf die Pflicht zu FFP2-Masken oder zumindest medizinischen OP-Masken im ÖPNV und Geschäften. Die bisher oft verwendeten improvisierten oder Alltagsmasken werden nicht mehr akzeptiert. Ob es etwas bringt bleibt abzuwarten. Jedoch wurden auch in Brandenburg nutzlose und unlogische Regelungen gegen unseren Rat fortgesetzt. Etwa die 15km-Regel oder die „Nur eine Person“-Besuchsregel.
Die zweite Corona-Welle scheint in Brandenburg zudem ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Seit einer Woche geht die Zahl der Neuinfektionen wieder zurück. Viele wünschen sich massive Lockerungen, etwa Normalbetrieb bei den Schulen. Doch bei den noch immer sehr hohen Infektionsraten in den Landkreisen und kreisfreien Städten ist dies aktuell noch nicht machbar. Als Treffpunkt hunderter Haushalte ist statistisch in jeder einzelnen Schulen jede Woche mit einem Ausbruch zu rechnen. Wie stellenweise schon Anfang Dezember würden die Schulen also trotz Öffnung auf dem Papier binnen kürzester Zeit eine nach der anderen wegen Ausbrüchen schließen.
Unsere Landtagsfraktion setzt sich derzeit für eine Ausweitung der Notbetreuung und eine Verbesserung des aktuell nicht wirklich stattfindenden Fernunterichts ein. Und natürlich für weitreichende Öffnungen und Lockerungen, sobald die Infektionszahlen dies zulassen. Zudem kämpfen wir für eine zeitnahe Entschädigung der vom Lockdown betroffenen Unternehmen.