Kleine Anfrage von Iris Schülzke zeigt: Bis 2021 werden 1.900 neue Lehrer benötigt – Land kompensiert Fehlplanung durch Abwerbung aus dem Ausland
Bereits seit langem macht Iris Schülzke auf den Lehrermangel und den übermäßigen Stundenausfall an den Schulen in Brandenburg aufmerksam. Doch bisher reagieren Landesregierung und die Regierungsfraktionen von SPD und Linken darauf hauptsächlich, indem sie das Problem verschleiern.
Mit einer Kleinen Anfrage hat Iris Schülzke nun dafür gesorgt, dass die Landesregierung das Problem in Zahlen auf den Tisch legen musste. In den nächsten 5 Jahren gehen über 1.900 Lehrer in den Ruhestand. Sie müssen ersetzt werden, denn die Zahl der Kinder schrumpft vorerst kaum. Und schon jetzt werden viele Stellen mangels Personal nicht besetzt. In den Oberstufenzentren von Märkisch-Oderland fällt so bereits 8 % des Unterrichts ersatzlos aus.
Doch im Land werden zu wenige Lehrer ausgebildet. Besonders schlimm ist die Situation im ländlichen Raum. Aufgrund dessen Vernachlässigung wollen sich nur wenige junge Lehrer dort ansiedeln. Dies geht auch aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage deutlich hervor. So wurden 2015/16 in der Prignitz nur zwei neue Lehrer im Alter von unter 30 Jahren angestellt, im Landkreis Elbe-Elster sogar nur ein Einziger.
Zeitungen haben das Thema der Kleinen Anfrage aufgegriffen. Die Morgenpost berichtet, dass die Landesregierung nun vermehrt Lehrer aus anderen Ländern abwirbt, um die Defizite der eigenen Personalplanung zu kompensieren.
Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Überalterung der Lehrer in Brandenburg“
Presseecho:
Noch immer leere Klassenzimmer wegen Lehrermangel – RBB 09.05.2016
Trotz „Buschprämie“ – Kritik über Lehrermangel an Schulen – dpa 09.05.2016 (auch erschienen in BILD, Morgenpost, Focus online …)
Lehrermangel auf dem Lande – MAZ 16.06.2016 (Hat „vergessen“, unsere Anfrage zu erwähnen)
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