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Schutz vor radioaktiver Strahlung durch Radon

08.05.2018 | Umwelt

BVB / FREIE WÄHLER hat für die kommende Sitzung des Landtages einen Antrag auf Vorbeugung gegen die radioaktive Strahlenbelastung durch Radon eingereicht.

Der aktuelle Antrag sieht vor, dass die Landesregierung Messungen in den betroffenen Landkreisen durchführt und durch Rundschreiben über Gefahren und die ab Ende dieses Jahres geltenden Regelungen zur maximalen Strahlenbelastung entsprechend der europäischen Richtlinie informiert.

Radon ist ein Gas, das unter anderem beim Zerfall radioaktiver Elemente wie Uran in der Erdkruste entsteht. Das Gas steigt zur Oberfläche und kann dabei durch Fundamente in Gebäude eindringen und sich dort ansammeln. Insbesondere ältere Gebäude mit undichten Fundamenten sind hiervon betroffen, aber auch moderne Gebäude mit besonders dichten Fenstern und somit geringem Luftaustausch. Das Gas sammelt sich insbesondere in den untersten Stockwerken an. Dies bleibt ohne Messungen unbemerkt, da es farb- und geruchlos ist.

Statistisch ist Radon pro Jahr für etwa 1.900 Tote verantwortlich. Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist Radon damit nach Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland, noch vor Dieselruß, Feinstaub und oder Passiv-Rauchen.

Der Rat der Europäischen Union hat daher die Richtlinie 2013/59/Euratom erlassen, laut der die radioaktive Strahlung in der Raumluft 300 Becquerel/m³ im Jahresmittel nicht überschreiten darf. Diese wurde inzwischen in nationales Recht überführt. Die entsprechenden Grenzwerte treten Ende 2018 in Kraft.

Aufgrund der geologischen Situation besteht auch in Teilen Brandenburgs die Gefahr erhöhter Radon-Konzentrationen in der Raumluft. Betroffen sind vor allem Ostprignitz-Ruppin, aber auch die Prignitz, Oberhavel, Havelland und Uckermark. Bisher liegen in Brandenburg jedoch keine flächendeckenden Messungen der kommunalen Gebäude vor, auch nicht in den potentiell gefährdeten Landkreisen. Die Einhaltung der Richtlinie kann daher in Brandenburg mangels Messungen derzeit nicht gewährleistet werden.

Deswegen sieht der vom Landtagsabgeordneten Péter Vida eingereichte Antrag vor, dass das Land zum Schutz der Bevölkerung – insbesondere der Schüler und Kindergarten-Kinder sowie der in den Gebäuden arbeitenden Menschen – präventiv vorgeht. Hierzu soll durch Messungen Klarheit geschaffen werden, in welchem Umfang das Problem auch in Brandenburg besteht. Da die Messreihen ein ganzes Jahr dauern und die Grenzwerte bereits in einem halben Jahr in Kraft treten, muss jetzt gehandelt werden.

Lesen Sie den Antrag hier.

Bild: Künstliche und natürliche Strahlungsquellen – Quelle: Jsgermany, Wikipedia

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