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Ursachen der Bildungsmisere beseitigen!

16.11.2016 | Andere

Schlechte VERA-Testergebnisse für Achtklässler machen Probleme in Brandenburgs Schulen deutlich – Personalnot ist zu lösen!

Die VERA-Testergebnisse für Brandenburg zeigten verheerende Ergebnisse in Mathematik, Deutsch und Englisch. Betroffen waren vor allem Ober- und Gesamtschulen. Einer der Hauptfaktoren für das schlechte Abschneiden ist nach unserer Auffassung die Personalsituation in den Schulen. Wir haben das Problem seit langem im Auge – siehe die Ergebnisse der Kleinen Anfrage von Iris Schülzke aus dem Frühjahr 2016:

In den 5 Jahren ab 2016 gehen 1906 Lehrer in Rente, das sind im Schnitt 381 im Jahr. Im Schuljahr 2015/16 gab es jedoch nur 257 Neueinstellungen von Lehrern unter 30 Jahren. Die Landesregierung feiert sich zwar für „mehr Ausbildung und Neueinstellungen als je zuvor“. Doch wir wissen: Das sind immer noch weit weniger als in Rente gehen! Zudem ist die Entlohnung mit die niedrigste in Deutschland, was zu einer Abwanderung in andere Bundesländer führt.

Das alles ist das Ergebnis von Sparmaßnahmen und einer langfristigen Fehlplanung. Zum einen ein demografischer Irrtum: Die Abwanderung junger Leute geht zurück, da es einfacher wurde, einen Job zu finden. Entsprechend bleiben mehr junge Familien im Land, die sich zudem häufiger für ein Kind entscheiden. Die Geburtenrate und die Fertilitätsrate steigen langsam an – und das bereits kontinuierlich seit vielen Jahren. 

Kurzum: Es gibt deutlich mehr Kinder, als noch vor einigen Jahren erwartet. Das ist sehr erfreulich, aber es wurden zu wenig neue Lehrer eingeplant und ausgebildet. Es gibt keine Reserve mehr, was zu häufigem Ausfall führt, oft ohne Vertretung oder nur mit fachfremder Vertretung. Die wachsende Personallücke wird nun versucht, teilweise mit Quereinsteigern zu füllen. Doch diesen mangelt es oft an pädagogischer Ausbildung. Das Ergebnis sehen wir nun in den VERA-Tests.

Was tat die Landesregierung in den letzten Jahren im Bildungssektor, um auf die Situation zu reagieren? Leider nur Selbstbeschäftigung wie Schulamtsreform oder die Zusammenlegungen verschiedener Fächer zu neuen Fächern, etwa Physik und Biologie zu Naturwissenschaften oder Geographie und Politische Bildung zu „Gesellschaftswissenschaften“. Das sind zweifelhafte Experimente mit ungewissem Ausgang. Das grundlegende Problem der Personalnot wurde hingegen nicht gelöst.

Gleichzeitig feiert sich die Regierung trotz Kenntnis des miserablen Abschneidens in Briefen selbst für angebliche Erfolge: „Ich freue mich sehr, dass die vielfältigen Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung  an den Schulen Wirkung zeigen.“ – Bildungsminister Baaske, SPD (siehe Foto) in einem Brief an die Lehrerschaft, 07.11.2016. Zwei Tage später protestierten Tausende Lehrer wegen schlechter Arbeitsbedingungen und zweckloser Gespräche mit der Landesregierung vor dem Landtag.

Was muss nun passieren? Unsere Forderung:
1. Die Landesregierung gesteht ein, dass es ein Problem gibt.
2. Die Landesregierung hört auf, die Forderungen der Lehrer pauschal als „Populismus“ und Egoismus abzutun.
3. Die Landesregierung setzt sich wieder mit den Lehrern an den Verhandlungstisch. 
4. Vorschläge, sowohl zum Wohl der Lehrer als auch dem der Schüler, sind umzusetzen.

Denn die Lehrer hatten eine Menge guter Vorschläge. Ein Auszug aus den Forderungen vom letzten Mittwoch:

– Mehr Weiterbildungen
=> wichtig vor allem für die Quereinsteiger

– Mehr Ausbildung und Neueinstellungen junger Lehrer
=> wichtig, um die steigende Zahl von altersbedingten Abgängen zu kompensieren

– Höhere Löhne, um die Lehrer im Land zu halten
=> wichtig, um die Abwanderung in andere Bundesländer zu stoppen

– Aufstockung des Personals und Aufbau einer Vertretungsreserve
=> wichtig, um Unterrichtsausfall und fachfremde Vertretungen zu reduzieren

Auch wenn es Geld kostet, muss man es umsetzen. Wenn innerhalb von 2 Jahren über 1,4 Milliarden Euro für den BER und die geplante Kreisgebietsreform da sind, muss auch Geld da sein, um einen der Hauptgründe für die Bildungsmisere zu beseitigen. Im Gegenzug bitten wir die Gewerkschaft der Lehrer, bei den Forderungen in Sachen Altersteilzeit und Frühverrentung Zugeständnisse zu machen. Angesichts des Personalnotstands wird aktuell jeder Lehrer gebraucht. In diesem Punkt müssen wir dem Innenminister recht geben – und das tun wir bekanntlich nicht all zu oft.

Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Überalterung der Lehrer in Brandenburg“ von Iris Schülzke

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