BVB / FREIE WÄHLER spricht sich für eine Offensive im Bereich des sozialen Wohnungsbaus im ländlichen Barnim aus
Dass Berlin jährlich stark wächst – allein 2016 lag die Anzahl von Neu-Berlinern bei 60.500 – ist kein Geheimnis, und dass die Prognose der Berliner Senatsverwaltung, bis 2030 einen Zuwachs von 180.000 zu verbuchen, auch überholt ist, ebenso wenig. Das Problem des sozialen Wohnungsmarktes wird jedoch nicht angegangen. Es ist kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum in Bezirken wie Prenzlauer Berg zu erhalten, und auch in den Randbezirken wie Köpenick und Marzahn macht sich der Verdrängungseffekt immer mehr bemerkbar. Es gibt für junge, kinderreiche Familien und ältere Menschen oftmals nur noch den Ausweg, vom Berliner Zentrum wegzuziehen, da die Mieten nicht bezahlbar sind. Dies sind die unmittelbaren Auswirkungen des Stopps des städtischen sozialen Wohnungsbaus in Berlin vor rund 20 Jahren.
Aus diesem Grund fordert BVB / FREIE WÄHLER – gerade in Bezug auf den neuen Landesentwicklungsplan – eine klare Ausnahme für altersgerechten und generationsübergreifenden sozialen Wohnungsbau im ländlichen Brandenburg. Denn laut diesem darf eine berlinferne Gemeinde wie etwa Schorfheide nur 5 % in 10 Jahren an neuen Bauflächen ausweisen. Das kann man sich schon heute im Hinblick auf mangelnden günstigen Wohnraum selbst in Oderberg und Joachimsthal nicht leisten.
Hier sollte es möglich sein, im ländlichen Bereich des Landkreises Barnim ein neues kommunales Handeln anzugehen – eine kommunale Genossenschaft, die die Erfahrungen und das Wissen von bestehenden kommunalen Wohnungsbaugesellschaften wie der Eberswalder WHG mit einbezieht, um damit im ländlichen Barnim günstige, bezahlbare Wohnungen für Jung und Alt zu schaffen. Dies ist nicht nur eine dringende Aufgabe, es ist auch eine große Chance, das Leben im Barnim für die Zukunft zu stärken.
Deswegen wird BVB / FREIE WÄHLER im Kreistag Barnim eine Initiative starten, die die entsprechenden Forderungen an die Landesregierung richtet, zusätzliche Entwicklung samt Ausweisung von Bauland auch außerhalb des Siedlungssterns zuzulassen. Dies liegt sowohl im Interesse der kommunalen Selbstverwaltung als auch der ökologischen Entlastung der sich immer weiter verdichtenden Randberliner Gebiete.
(Bildquelle: Stadtvillen in der Einsteinstraße in Leinefelde, Andreas Vogel, Wikipedia)