Christoph Schulze will Gerüchten über Schäden nachgehen und wird nicht auf den BER gelassen
Dem BVB/FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordneten Christoph Schulze wurden Informationen zugetragen, dass am Flughafen BER Schäden aufgetreten sind. Das Sturmtief, das vor einigen Tagen über Brandenburg hinwegzog und dort unter anderem das Dach einer Schule abdeckte soll auch die Verglasung der Fluggastbrücken beschädigt haben.
Mit seinen Anfragen stieß er auf eine Mauer des Schweigens. Bereits in der Vergangenheit war die Informationspolitik der Flughafengesellschaft und des Vorsitzenden Hartmut Mehdorn davon geprägt, Bauverzögerungen und Baumängel so lange wie möglich zu vertuschen und zu verschweigen. Die Politiker im Aufsichtsrat, die sich so gut wie nie auf der Baustelle sehen ließen, behaupteten anschließend von nichts gewusst zu haben.
Nicht so Christoph Schulze. Als Mitglied des Sonderausschusses BER im Landtag Brandenburg sah er es als seine Pflicht an, sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Stimmten die Informationen würde dies auf weiteren Baupfusch hinweisen. Denn eigentlich sollten die Anlagen einen solchen Sturm aushalten.
Doch als er die Baustelle betreten wollte, um mit den Bauarbeitern zu sprechen und sich umzusehen wurde er abgefangen. Das Gelände sei nicht öffentlich, er habe keinen Zutritt. Bei Hartmut Mehdorn bat er daher um einen Ortstermin. Doch der wurde ebenfalls abgelehnt. Die Flughafengesellschaft lasse „derzeit keinen allgemein öffentlichen Zugang zum BER-Terminal“ zu. Mehr noch: Die Flughafengesellschaft sagte alle Termine mit Schulze ab.
Christoph Schulze stellte eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. Die hat natürlich nicht selbst nachgeschaut, sondern gab nur die Antwort der Flughafengesellschaft wieder: Es habe keine Sturmschäden gegeben.
Warum dann die Geheimniskrämerei? Warum wird einem Mitglied des Sonderausschusses BER der Zutritt zum Flughafen verwehrt? Soll etwas vertuscht werden? Oder handelt es sich „nur“ um persönliche Schikane gegen Christoph Schulze? Immerhin ist das gepannte Verhältnis zwischen dem BER-Chef und dem bekanntesten BER-Kritiker kein Geheimnis. Ebenso wie Mehdorns Angewohnheit, auf Kritik zu reagieren, indem er die Kritiker rauswirft. Was ihm bei einem Landtagsabgordneten jedoch etwas schwerer fallen dürfte.
Wir hoffen, es ändert sich etwas zum Guten, sobald Mehdorn seinen Posten wie angekündigt Mitte des Jahres räumt. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sein Nachfolger die von den Kritikern vorgetragenen Probleme bekämpft, statt die Kritiker.